Bericht zum 13. Wissenschaftskongress der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW) an der Technischen Universität Wien

Im Februar 2024 nahm Prof. Dr. Wolfgang Klett aus unseren Kompetenzbereich "Umwelt, Klima & Energie" am 13. Wissenschaftskongress der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft in Wien teil, der sich neben rechtlichen Fragen auch technischen Fragestellungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft widmete. Daneben wurde der Einsatz von KI in den verschiedensten Bereichen der gewerblichen Wirtschaft ausgiebig erörtert, was durchaus als revolutionierend bezeichnet werden kann.

Bei dem Wissenschaftskongress der DGAW handelt es sich um eine Einrichtung, die auf die Initiative von Prof. Dr.-Ing. Rettenberger (HS Trier) zurückgeht, und insgesamt von einem Beirat von mehr als 60 Hochschullehrern aus Deutschland und Österreich getragen und organisiert wird, die sämtlich im Bereich der Kreislaufwirtschaft, sei es mit den dazu erforderlichen Anlagen, deren Standorten und Auswirkungen auf die Umwelt, oder sei es mit der Verwertung von Abfällen und mit deren Aufbereitung zu Sekundärrohstoffen befasst sind. Dabei erhält der wissenschaftliche Nachwuchs, bestehend aus Assistenten der verschiedenen Lehrstühle, Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeitern aus dem Bereich der verschiedenen Forschungsvorhaben, Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Arbeiten vorzustellen. Die Beiträge bestehen in der Regel aus 20-minütigen Vorträgen sowie zweiminütigen Darstellungen ihres Vorhabens, das eine Kurzbeschreibung in einem Poster erfahren hat und während der Veranstaltung aushängt. Diese Ausstellung dient neben der Prämierung der vorgestellten Projekte auch dem Zweck, dass sich die Teilnehmer des Kongresses untereinander ansprechen können und damit der wissen­schaftliche Austausch gefördert wird.

Die anlässlich des Kongresses vorgestellten Beiträge bildeten die gegenwärtig aktuellen Themen ab, die Gegenstand von Forschung und Lehre sind. Während des eintägigen Besuchs der Veranstaltung war wie mit einem Blick in eine große Werkstatt zu erkennen, dass sich mehrere Beiträge mit dem Einsatz von KI, insbesondere bei der Sortierung verschiedenster Abfallfraktionen befassten. Darin wurde unter anderem auch festgestellt, dass bis dahin nicht in allen Fällen die Strukturen der untersuchten Materialien durch Nahinfrarot-, ionisierende Strahlen oder sogar Röntgendetektionsverfahren erfasst werden konnten. Insoweit steht KI auf der Grundlage dieser Strukturdaten weiterhin auf der Agenda der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung.

Die nur ausschnittsweise Teilnahme als Mitglied des Vorstands der Deutschen Abfallwirtschaftsbibliothek e.V. (DABib) an diesem Kongress stellte sich als außerordentlich interessant heraus. Es bestand Gelegenheit, diese Fachbibliothek dem Forum aus Professoren und dem wissenschaftlichen Nachwuchs vorzustellen. Dabei handelt es sich um eine Fachbibliothek mit einem maßgeblichen Schwerpunkt im Bereich der Abfall- und Abwasserwirtschaft am Standort des Museums zur Geschichte des Siedlungsabfalls und seiner Entsorgung in Iserlohn. Diese Bibliothek besteht aus der Stiftung von Fachbibliotheken emeritierender Professoren seit den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und verfügt etwa über 40.000 Veröffentlichungen. Gegenwärtig werden Anstrengungen dazu unternommen, diese Fachbibliothek der interessierten Öffentlichkeit durch Digitalisierung des Bestands an Veröffentlichungen zugänglich zu machen.

Prof. Dr. Wolfgang Klett Rechtsanwalt Honorarprofessor an der RWTH Aachen