Umwelttechnologien im Fokus: Eindrücke von der IFAT 2024

Professor Dr. Wolfgang Klett und Dr. Antonia Schlicht besuchten die IFAT 2024, die Weltleitmesse für Umwelttechnologien, und erlebten eine Messe voller Innovationen und spannender Diskussionen. Mit rund 120.000 Besuchern und 3.000 Ausstellern war die Messe der ideale Ort, um neue Kontakte zu knüpfen und zentrale Themen wie KI im Recycling, Kunststoffrecycling und Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erörtern.

In der 20. Kalenderwoche besuchten Professor Dr. Wolfgang Klett und Dr. Antonia Schlicht die IFAT, die Weltleitmesse für Umwelttechnologien. Sie ist die größte Plattform für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft und verzeichnete in diesem Jahr einen Besucherrekord. Insgesamt kamen rund 120.000 Besucher zu den rund 3.000 Ausstellern, darunter viele Anlagenhersteller, Dienstleister und sonstige Aussteller, insbesondere auch aus dem Bereich der Abwasserbehandlung.

Startpunkt für den Messebesuch war der Stand der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW), in der beide Rechtsanwälte Mitglied sind. Die Anbindung an die DGAW war sehr gewinnbringend, da viele hochrangige Kontakte und politische Vertreter den Stand besuchten und wertvolle neue Kontakte geknüpft sowie bestehende Kontakte gepflegt werden konnten.

Im Vordergrund des Besuchs standen die ausstellenden Betriebe der Branche, aber auch die zentralen nationalen und internationalen Verbände vor allem der Entsorgungswirtschaft. In zahlreichen Gesprächen kristallisierten sich drei zentrale Themen heraus, die immer wieder angesprochen wurden:

Ein Hauptthema der Messe war der Einsatz von KI bei der Sortierung verschiedener Stoffströme oder auch nur das maschinelle Lernen zur Prozessoptimierung. Zahlreiche Start-Ups stellten ihre (sehr unterschiedlichen) Systeme vor: Einige sortieren optisch, andere mit Röntgen- oder Infrarotstrahlen, wieder andere mit Laserverdampfung. Auch der Zeitpunkt des KI-Einsatzes im Sortierprozess variiert stark, zum Beispiel als Eingangs- oder Ausgangskontrolle zur Qualitätssicherung, jedoch maßgeblich zur Trennung der Objekte aus dem Abfallgemisch. Eine revolutionäre Weiterentwicklung ist die Produkterkennung gegenüber der reinen Materialerkennung.

Neben diesen Themen gab es immer wieder kontroverse Fachdiskussionen zum Kunststoffrecycling. Beteiligt waren unter anderem Verbandsvertreter, Vertreter von Entsorgungssystemen und Chemieexperten. Dabei ging es vor allem um den Umgang mit Additiven in Kunststoffen und deren Auswirkungen durch Aufkonzentrieren im Rahmen des Recycling. Die wesentliche Frage war dabei, ob in Zukunft das chemische Recycling mit anschließender Verwertung der verschiedenen Materialfraktionen in Anlagen der chemischen Industrie oder die mechanische Sortierung mit dem Trennen von PE-, PET- oder andere sortenreine Kunststofffraktionen für die erneute Herstellung von Produkten zum Einsatz kommen soll.

Ein weiteres großes Thema war die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Recyclingbetriebe. Viele werden derzeit durch die Verbände, die Anwaltschaft und die mit ihnen kooperierenden unabhängigen Berater für das Thema sensibilisiert.

Am 21. Juni 2024 wird KUNZ gemeinsam mit der 432 Hz GmbH in Koblenz eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema durchführen.

 

Prof. Dr. Wolfgang Klett Rechtsanwalt Honorarprofessor an der RWTH Aachen

Dr. Antonia Schlicht Rechtsanwältin Master of Arts (M.A.) Politikwissenschaften